An diesem Sonntag wurden wir über die Höhlenrettung Baden-Württemberg zu einem Einsatz in der Falkensteiner Höhle gerufen. Dort war ein 60-jähriger Mann bei einer geführten Höhlentour ausgerutscht und hatte sich dabei den Arm gebrochen. Aber er hatte Glück im Unglück. Zum gleichen Zeitpunkt waren Höhlenretter der Höhlenrettung Baden-Württemberg bei einem Rettungstraining in der Höhle unterwegs und „stolperten“ auf ihrem Rückweg zum Ausgang buchstäblich über den Patieten und so ging das Rettungstraining gleich in einen Rettungseinsatz über.
Die starken Schmerzen machten es dem Verunfallten unmöglich, die vor ihm liegende, enge Kletterpassage zur Reutlinger Halle selbstständig zu überwinden. Warm eingepackt in einem Wärmezelt überbrückten die Höhlenretter die Zeit bis zum Eintreffen eines Arztes. Nachdem dieser eine Schmerzbehandlung durchgeführt hatte, konnte der Patient mit Hilfe einer Trage über ein Flaschenzugsystem in die Reutlinger Halle gebracht werden. Eine weitere Herausforderung stellte der 1. Siphon dar, ein Höhlenabschnitt der auf wenigen Metern ganzjährig bis auf einen kleinen Luftspalt mit Wasser gefüllt ist. Mit einem Tauchgerät ausgestattet und unter Begleitung von Tauchern wurde der Verletzte mit der Trage durch den Siphon gezogen. Auch diese Hürde konnte von den Höhlenrettern ohne Zwischenfälle gemeistert werden. Nach weiteren 400 m unwegsamer Gangstrecke wurde der Patient kurz vor Mitternacht am Höhlenportal der Falkensteiner Höhle der Bergwacht bzw. dem Rettungsdienst übergeben werden.
Beteiligt waren rund 33 Höhlenretter aus den Reihen der Malteser Höhlenrettung und der Höhlenrettung Baden-Württemberg die bei solchen Einsätzen Hand-in-Hand zusammenarbeiten. Der Dank gilt auch den vielen Helfern von Polizei, Rotem Kreuz, Bergwacht und Feuerwehr, die alle zu der erfolgreichen Rettungsaktion beigetragen haben.