2014 Riesending
Am Nachmittag des 08.06.2014 erreichte uns der Bereitschaftsalarm über den Höhlenrettungsverbund Deutschland (HRVD).
Ein Höhlenforscher war in 1000 m Tiefe von einem Gesteinsbrocken im Gesicht getroffen worden und erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma. In einer beispiellosen Rettungsaktion, an der verschiedenen Höhlenrettungen aus mehreren Ländern beteiligt waren, konnte er 11 Tage nach dem Unfall wieder ans Tageslicht gebracht werden.
01.11.2009 Herbstlabyrinth
Am Abend des 1.11. erreichte uns eine Bereitsschaftsalarmierung über den Höhlenrettungsverbund Deutschland (HRVD).
Ein Höhlenforscher war zusammen mit drei Kollegen bei Forschungsarbeiten im rückwärtigen Teil des großen Höhlenlabyrinths tätig. Dabei stieß er in dem rund 250 Meter vom öffentlich zugänglichen Teil der Höhle gelegenen Bereich gegen einen Felsvorsprung, der sich daraufhin bewegte. Der Mann wurde von mindestens 100 Kilo schweren Felsbrocken von der Hüfte abwärts eingeklemmt. Spezialeinheiten von Höhlenrettungsexperten aus Bamberg in Bayern und Illmenau in Thüringen konnten in der Nacht den Mann zu befreien.
14.12.2002 Vermisstensuche St. Georgen
An diesem Samstagmorgen informiert uns ein Höhlenforscher über eine Vermisstensuche nach einem 3jährigen Kind im Schwarzwald-Baar-Kreis. Bereits seit Freitagabend laufen umfangreiche Suchmaßnahmen. Er vermutet die Suche im Bereich der Wutachschlucht und bittet uns, die Suchmaßnahmen ggf. von unserer Seite aus zu unterstützen.
Der Einsatzleiter N. Bräunig nimmt Kontakt mit einer befreundeten Rettungshundestaffel auf und versucht nähere Information zu bekommen. Die Kollegen der Höhlenrettung Baden-Württemberg e.V. werden in Kenntnis gesetzt.
Die Malteser Höhlenrettung befindet sich komplett im Alarmzustand, als die Einsatzleitung einen Kontakt zum leitenden Polizeibeamten vorort aufgebaut hat. Es stellt sich heraus, dass die Suche im Bereich St. Georgen läuft. In diesem Gebiet sind keine Höhlen bekannt. Der Alarmzustand wird aufgehoben.
Der Junge wird gegen 13 Uhr unterkühlt aber unverletzt aufgefunden.
11.11.2002 Alarmierung in Griechenland
Gegen 14 Uhr erreicht uns über die Kollegen der Höhlenrettung Südbayern die Information, dass auf Kreta (Griechenland) zwei Höhlentaucher seit 48 Stunden in einer Höhle festsitzen.
Ein offizielles Hilfeersuchen ist unterwegs, liegt in Deutschland jedoch noch nicht vor. M. Leyk (Höhlenrettung Baden-Württemberg e.V.) wurde bereits informiert. Ob und wieviele Taucher von seiner Seite aus gestellt werden können ist noch unklar.
Von Seiten der Malteser Höhlenrettung steht ein Taucher in Bereitschaft.
Da ausreichend Kräfte vorort sind und die Enge der Höhle den Einsatz größerer Mannschaften unmöglich macht, wird die Bereitschaft noch am selben Tag aufgehoben.
01.11.2001 Suche bei Gruibingen
Am Donnerstag den 25.10.2001 verschwindet ein 15jähriger Junge bei einem Schulausflug. Er ließ sich zurückfallen und als die Erzieher sein Fehlen bemerkten, kehrten sie um. Benjamin S. jedoch war nicht mehr aufzufinden. Er leidet unter Epillepsie und ist auf Medikamente angewiesen.
Innerhlab der folgenden Tage wurde mehrfach mit zahlreichen Rettungshundestaffeln nach ihm gesucht. Über die Medien wurde die Bevölkerung zur Mithilfe aufgefordert. Jedoch all das hatte keinen Erfolg.
Am 1.11. wurde nochmals mit einem Großaufgebot an Rettungshunden, DRK-Bereitschaften, Bergwacht, Feuerwehr, Polizei und Freiwilligen gesucht. Da unklar ist, wo der Junge nachts Unterschlupf findet, wurden auch alle in Frage kommenden Höhlen durch die Malteser Höhlenrettung abgesucht.
Leider konnte der Vermißte auch an diesem Tag nicht aufgefunden werden.
18.08.2001 Türkei
In der Peynirliknu-Höhle sind auf ca. 2000m NN am 18.08.01 sechs türkische Höhlenforscher einer Istanbuler Universität (BÜMAK) nach starken Regenfällen vom Hochwasser eingeschlossen worden.
Die Höhle liegt 200 km östlich von Antalia, im Gebirge 40 km nördlich von Anamour im Distrikt Mersin. Die Höhle ist 1400m tief , stellenweise sehr eng und hat nur kurze Schächte.
Der Zivilschutz pumpte den überfluteten, engen und verschlammten Eingangsbereich frei. Türkische Helfer haben 2 der Eingeschlossenen gerettet, 2 weiter sind in 800m Tiefe in Sicherheit. Zwei weitere wurden auf 1300m Tiefe noch vermißt.
Die türkischen Höhlenretter baten um Hilfe durch unsere erfahrenen Höhlenretter, da es ihnen an Mannschaften und Material sowie Rettungserfahrung mangelt. Die Höhlenrettung Baden-Württemberg e.V. hatte in Zusammenarbeit mit der Malteser Höhlenrettung 10 Mann für den Einsatz zusammengestellt. Die Salzburger Höhlenrettung bereitete sich ebenfalls mit ca. 5 Mann auf den Einsatz vor.
In Kooperation mit der ECOM (Auslansorganisation des Malteser Hilfsdienstes) wurde von unserer Seite der Einsatz vorbereitet. Da von der Türkei kein offizielles Hilfeersuchen gestellt wurde, kamen keine ausländischen Kräfte zum Einsatz. Wie im Laufe der letzten Woche bekannt wurde, ist einer der beiden Vermißten auf -1300m gestorben, der andere konnte leicht verletzt mit eigener Kraft die Höhle verlassen. Inzwischen sind alle Kräfte wieder über Tage.
06./07.05.2000 Wulfbachquellhöhle
Gegen 20 Uhr wurden wir von den Kollegen der Höhlenrettung Baden-Württemberg e.V. über die Rettungsleitstelle Göppingen alarmiert. Zwei Taucher sind in der Wulfbachquellhöhle.
Ab 20:15 Uhr stand eine Mannschaft auf der Rettungswache zum Einsatz bereit. Die anderen Retter der Malteser Höhlenrettung sind zu Hause in Bereitschaft.
Um 21:45 Uhr sind Kräfte der Höhlenrettung Baden-Württemberg e.V. an der Höhle. Höhlentaucher steigen ein.
Die Bereitschaft auf der Rettungswache wird gegen 23 Uhr aufgehoben, jedoch bleiben alle Kräfte weiterhin im Alarmzustand. Um 11:45 Uhr am Sonntag wird der Alarm aufgehoben; die Höhlentaucher haben den vermißten Sporttaucher tot aufgefunden.
Am Freitag eine Woche später erfolgt die Bergung. Zwei Retter der Malteser Höhlenrettung sind als Gäste dabei.
1999 Höhle / Bergwerk im Südschwarzwald
Bei Grabungsarbeiten in einer vom Bergbau überprägten Höhle stürzt eine Höhlenforscherin ab. Im 5m tiefen Einstiegsschacht war sie beim Aufstieg auf einer Drahtseilleiter ausgeglitten und stürzte auf den Geröllboden. Dabei zog sie sich schwere Prellungen und Verstauchungen zu, die im Krankenhaus behandelt werden mußten. Drei Höhlenretter der Malteser Höhlenrettung waren an der Grabungsaktion beteiligt und retteten die Verunglückte aus dem Schacht.
26.07.1998 Todsburger Schacht
22:45 Uhr: Malteser Höhlenrettung und Höhlenrettung Baden-Württemberg e.V. werden alarmiert. Zwei Höhlenforscher sind auf Fototour im Todsburger Schacht. Die Rückkehrzeit ist weit überschritten.
An diesem Tag ist die komplette Mannschaft bei der Bewirtung eines Festes in Geislingen eingesetzt. Ein Teil betreibt den Stand weiter, der andere begibt sich zur Rettungswache und besetzt diese. Weitere Retter, die bereits morgens gearbeitet hatten und sich nun zu Hause befinden, werden alarmiert.
23:15 Uhr: Die Wachenmannschaft ist bereit zum Ausrücken. Die beiden Vermißten erreichen den Eingang. Einsatzabbruch. Sie hatten die Tourendauer falsch eingeschätzt.
30.06.1998 Falkensteiner Höhle
17:00 Uhr: Ein Höhlenforscher setzt uns in Kenntnis, dass zwei Kollegen in der Falkensteiner Höhle sind. Er erwartet sie schon eine Weile zurück. Rettungszeit allerdings erst 19 Uhr.
19:00 Uhr: Der Höhlenforscher fährt zum Parkplatz bei der Falkensteiner Höhle. Das Fahrzeug der Vermißten ist nicht dort.
20:30 Uhr: Die Vermißten treffen zu Hause ein. Sie waren noch in einer Gaststätte.
05./06.07.1997 Falkensteiner Höhle
20:53 Uhr: Information über Höhlenrettung Baden-Württemberg e.V.: Drei Höhlenforscher sind seit 9:30 Uhr in der Falkensteiner Höhle unterwegs mit dem Ziel Hohe Kluft (etwa 3,4 km weit im Berg). Das Wasser ist den Tag über gestiegen, der Demutsschluf (Eingangsbereich) ist bereits wassergefüllt.
Alle Kräfte der Malteser Höhlenrettung werden in Alarmzustand gesetzt.
Am folgenden Tag wird gegen 10 Uhr ein Vorstoß von Höhlentauchern unternommen.
13:45 Uhr: Entwarnung. Die Höhlenforscher konnten mit Hilfe der Höhlentaucher die Höhle verlassen.
13.07.1996 Falkensteiner Höhle
14:20 Uhr: Alarm für die Malteser Höhlenrettung: Zwei Personen seien in der Falkensteiner Höhle hinter dem ersten Siphon eingeschlossen. Es bestehe Kontakt zu den anderen Gruppenmitgliedern vor dem Siphon.
16:15 Uhr: Rücknahme des Alarms.
Eine Gruppe von Höhlengängern war bis zum ersten Siphon gelangt. Zwei Gruppenmitglieder durchschwammen den Halbsiphon und gaben vom anderen Ende aus Lichtzeichen, um zu signalisieren, dass sie noch weiter in die Höhle gehen wollten. Die anderen (vor dem Siphon) verstanden die Signale nicht und versuchten über Zurufe Informationen zu erhalten. Dies wurde als Zustimmung interpretiert und so zogen die beiden los. Daraufhin alarmierten die anderen die Höhlenrettung. Rücknahme des Alarms, nachdem die beiden zurückgekehrt waren.
25./26.02.1995 Falkensteiner Höhle
Zwei Männer (47 u. 38 J. alt aus Kirchheim/Teck) steigen in die Falkensteiner Höhle ein. Draußen weicht leichter Regen den Schnee auf. Es fließt bereits Wasser aus dem Höhleneingang. Sie befahren die Höhle bis zur Bänischhalle.
Beim Rückweg war bereits das Waschbrett überflutet. Einer der beiden läßt sich durchtreiben, der andere bleibt hinten sitzen. Sie haben keine Sprechverbindung und die mitgebrachte Leine ist zu kurz. Wenig später fällt das Licht aus.
Ihre geplante Rückkehrzeit ist 19.00 Uhr. Um 22.08 Uhr alarmieren Angehörige das Polizeirevier Metzingen. Über den Umweg DRK-Leitstelle Reutlingen – Bergwacht – Feuerwehren Grabenstetten und Urach erreicht der Alarm schließlich um 23.00 Uhr die Höhlenrettung Baden-Württemberg e.V. Diese alarmiert gegen 00:15 Uhr die Malteser Höhlenrettung über die Rettungsleitstelle Göppingen.
Nachdem kein Kontakt zur Einsatzleitung Vorort besteht, begeben sich zwei Höhlenretter der Malteser Höhlenrettung mit einem Einsatzfahrzeug zur Höhle. Dort ist die Rettungsaktion in vollem Gange.
Die komplette Mannschaft der Malteser Höhlenrettung bleibt nach Rücksprache mit der Einsatzleitung zu Hause in Bereitschaft.
Gegen 9:00 Uhr übernimmt ein weiterer unserer Retter die Arbeit eines Pressesprechers.
Um 16.30 Uhr sind die Vermißten schließlich am Höhleneingang.
1994 Suchaktion
Zwei Höhlengeher werden von Angehörigen vermißt gemeldet. Sie wollten gemeinsam eine Schachthöhle auf der Schwäbischen Alb befahren. Jedoch war nicht herauszufinden welche!
Deshalb suchten Retter der Malteser Höhlenrettung Himmelsfelsenschacht und Todsburger Schacht ab.
Wenig später kam die Entwarnung: Aufgrund des schlechten Wetters hatten die beiden auf die Tour verzichtet, sich aber nicht zurückgemeldet.
1993 Falkensteiner Höhle
Alarm über die Rettungsleistelle Göppingen: Zwei Arbeitskollegen aus dem bayrischen Raum sind auf Höhlentour in der Falkensteiner Höhle und Stunden nach der vereinbarten Rückkehrzeit noch nicht zu Hause. Die Frau des einen telefonierte mit mehreren Rettungsleistellen in Bayern bis nach München (!), da sie nicht wußte, wo sich die Höhle befindet. Erst eine baden-württembergische Leitstelle gab ihr den Tipp in Göppingen anzurufen.
Während sich die Retter der Malteser Höhlenrettung auf den Einsatz vorbereiteten, gab die Angehörige Entwarnung: Die beiden hatten sich in der Tourendauer verschätzt und sich auch nicht von unterwegs gemeldet. Sie sind zu Hause eingetroffen.
1990 Höllern
Samstag abends wollte ein Student zu einer Party erscheinen, kam dort aber nie an. Seine Freunde alarmierten daraufhin die Eltern und durchsuchten die Wohnung des Vermißten. Dabei stießen sie auf eine offene Höhlenzeitschrift. Über Umwege erreichten sie die Malteser Höhlenrettung, deren Einsatzleiter ihnen mitteilte, dass die betreffende Höhle im Heft im Fränkischen liegt. Daraufhin wurde die Höhlenrettung des BRK Bamberg alarmiert.
Die Höhlengeher waren in ein labyrinthisches Höhlensystem eingestiegen und konnten aufgrund nachlassender Leistung der Lampen nicht mehr aussteigen. Sie waren unzureichend ausgerüstet (weniger Lampen als Personen (!), kein Ersatzlicht oder Notfallmaterial.
Die Höhlenrettung mußte auch mehrere Feuerwehrleute befreien, die sich ebenfalls im System verlaufen hatten, bei dem Versuch, die Vermißten zu retten.
1987 Schwieberdinger Forst
Ein Höhlenforscher wurde vermißt. Zuletzt wurde er beim Einstieg in eine S-Bahn gesehen. Es gab keine Hinweise, ob und welche Höhlen er gehen wollte.
Polizei, Hubschrauber, Rettungshundestaffeln, Höhlenforscher und die Malteser Höhlenrettung suchten über mehrere Tage hinweg die in Frage kommenden Gelände ab. Dabei wurde viele Höhlen “wiederentdeckt”. Doch alle Maßnahmen bleiben ohne Erfolg.
1990 wird der Vermißte skelletiert unter einem Versturz in einer Abrißkluft von spielenden Kindern gefunden.